Das Leben in Syrien
Immer mehr Flüchtlinge aus Syrien kommen nach Deutschland. Immer mehr wird in den Medien über die aktuelle Flüchtlingssituation berichtet. Und immer weniger verstehen es unsere Kinder und Jugendlichen, warum das eigentlich alles geschieht. Am Schulverbund Ubstadt-Weiher hatten in der vergangen Woche ein halbes Dutzend Klassen zwischen dem 7ten und 10ten Schuljahr die Möglichkeit, durch den syrischen Lehrer Adel Darouish etwas Klarheit zu bekommen. Adel berichtete den Schülern altersgerecht, wie das Leben in Syrien vor dem Krieg aussah. Seinen Vortrag untermalte er mit beeindruckenden Fotos, die das frühere Syrien, unter anderem seine Heimatstadt Damaskus zeigten. Schnell wurde den Schülern klar, dass sich das Leben in einer syrischen Großstadt gar nicht so sehr von dem Leben bei uns unterschieden hat. Doch dann kam der Krieg und die Zerstörung nach Syrien, auch in Adels Heimat Damaskus. Er zeigte den Schülern ergreifende Bilder seiner zerstörten Heimat und verdeutlichte eindrucksvoll, warum es für die meisten Menschen unmöglich war und ist, in diesem Land zu bleiben. Gefesselt folgten die Schüler seiner ganz persönlichen Geschichte, die auch davon erzählt, dass sein Vater noch immer in Damaskus ist. Er gewährte den Schülern Einblicke in seine Wohnung – nach dem Bombenangriff durch das Militär oder den IS – so genau könnte man das nie sagen. Adel berichtete von seiner vier Wochen dauernden Flucht im Sommer 2015, die ihn über den Libanon, die Türkei, Griechenland und die Balkanstaaten zu Fuß, per Bus und mit dem Boot zu uns führte. Im Anschluss an seinen Vortrag stand er den Schülern Rede und Antwort und zeigte auf, dass nicht jeder Flüchtling gleich sei, sondern jeder Mensch anders ist, genau so wie jeder der fünf Finger an unserer Hand anders ist. Mit seiner herzlichen Art ging er auf die Schüler ein und man spürte, wie es ihm Freude bereitete, wieder vor einer Klasse zu stehen. Der Schulverbund Ubstadt-Weiher bedankt sich ganz herzlich für die ergreifenden Vorträge und wünscht Adel Darouish für seinen weiteren Weg hier in Deutschland alles Gute.