Ubstädter Realschüler zu Besuch beim Bundesverfassungsgericht
Die Klasse 10b besuchte am 31.Jan 2017 zusammen mit Frau Nöltner-Vogt das oberste Gericht in Deutschland, welches in Karlsruhe seinen Sitz hat. Gleich zu Beginn merkten wir, dass die Sicherheit hier an oberster Stelle steht, denn jeder wurde einzeln kontrolliert und musste sich ausweisen. Wir wurden sehr freundlich von der stellvertretenden Pressesprecherin, welche auch Juristin ist, empfangen. Im Raum, in dem üblicherweise die Presse arbeitet, hatten wir zum ersten Mal Gelegenheit, unsere Fragen zu stellen. Vom Gerichtssaal aus gibt es hierhin eine Tonübertragung der Verhandlungen und Urteilsverkündungen. Die Mitarbeiterin des Pressedienstes erzählte uns viel Interessantes über ihre Tätigkeit beim BVG, die Presseaufnahmen, die des Öfteren im Fernsehen zu sehen sind und zu den Fotos der ehemaligen Bundesverfassungsrichter. Gab es unter den früheren Richtern beim Bundesverfassungsgericht nur wenige Frauen, so werden zwischenzeitlich bereits 7 der amtierenden 16 Bundesverfassungsrichterstellen von Frauen ausgeübt. Sie tragen alle die scharlachroten Roben und jeder Präsident hat sogar das Recht, in der Robe portraitiert zu werden. Der amtierende Präsident ist Prof. Dr. Andreas Voßkuhle.
Im Gericht, einem der 5 höchsten Verfassungsorgane Deutschlands neben dem Bundespräsidenten, der Bundesregierung, dem Bundestag und dem Bundesrat, wurden wir anschließend weiter in den Sitzungssaal geführt, in dem die Urteilsverkündungen stattfinden. Sofort fiel uns Schülern die Konstruktionsweise des Gebäudes auf, das aus vielen Glasfassaden besteht. Diese symbolisieren die Offenheit und Transparenz des Gerichtes. Natürlich wurden wir auch über geschichtliche Hintergründe informiert. Das Gericht nahm erstmalig 1951 in Karlsruhe seine Arbeit auf und war anfangs noch nicht ganz so eigenständig, bis man bemerkte, dass es in einer Demokratie nicht sein kann, dass eine separate Gewalt einer anderen unterstellt ist. Denn eine Demokratie gelingt nur, wenn sich die 3 Gewalten gegenseitig kontrollieren. Am Ende der Führung durften wir uns eine Ausstellung zur Geschichte des BVGs ansehen, welche sehr anschaulich ist, da dort viele Mittel wie Tonaufnahmen, Fotos und sogar Modelle genutzt werden, um die Geschichte verständlich darzustellen. Der Besuch hat sich definitiv sehr gelohnt, da man zusätzliche Infos bekommt, die man nur vor Ort anschaulich gewinnen kann. Sofern man die Möglichkeit hat, das Gericht zu besuchen, sollte man sie wirklich nutzen, denn keines der anderen Bundesorgane ist so nahe wie das BVG in Karlsruhe. Die Rückmeldung unserer Klasse und der Begleitperson Frau Schultis ist daher auch sehr positiv ausgefallen.
Sonja Mack 10b