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Delp-Realschüler (Kl. 10c) aus Ubstadt besuchen das Bundesverfassungsgericht

23.01.2018

Am Dienstag, den 9.1.2018 machten wir Schülerinnen und Schüler der Klasse 10c uns mit unserer Lehrerin Frau Ursula Nöltner-Vogt begleitet von Frau Ramona Rothermel auf den Weg zum obersten Gericht der Bundesrepublik Deutschland – dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.

Am 2.Schultag des Jahres 2018 trafen wir uns in der Schule zum verkürzten Unterricht und fuhren anschließend mit der Stadtbahn zum Bundesverfassungsgericht. Bereits am Eingang wurde allen bewusst, dass hier äußerst hohe Sicherheitsvorschriften herrschen. Dort sorgt die bewaffnete Bundespolizei für Sicherheit und Schutz rund um den Komplex, in dem über die Einhaltung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland gewacht wird. 

Ein patrouillierender Polizist empfing unsere Gruppe an der Pforte des Gerichtes und begleitete uns in das modern gestaltete Gebäude, das für Transparenz und Bürgernähe steht. Im Eingangsbereich angekommen, mussten alle Besucher und Taschen durch eine Sicherheitskontrolle der Polizei geschleust werden. Anschließend begrüßte uns Herr Hanno Gorius, der selbst als Jurist und wissenschaftlicher Mitarbeiter für die Richterin des Ersten Senats Frau Prof. Dr. Gabriele Britz tätig ist. Er führte und begleitete uns nun durch das Haus des eigenständigen Verfassungsorgans.

Zuerst wurden wir über die deutsche Bauhaus-Architektur und das Erscheinungsbild der denkmalgeschützten Gebäudegruppe informiert, die uns schon zuvor wegen ihrer Offenheit aufgefallen war. Noch im Foyer wies Herr Gorius auf die lange „Ahnengalerie“ hin, die sich über den ganzen Raum hinweg mit schwarz-weiß Porträtbildern aller Richterinnen und Richter nach ihrer zwölfjährigen Amtszeit im Bundesverfassungsgericht erstreckt. Im Jahre 1951 nahm das Bundesverfassungsgericht seine Arbeit auf und seit Beginn übten vor allem Männer dieses hohe Amt aus. Erna Scheffler wurde 1951 als erste und für lange Zeit einzige Frau (bis 1963) zur Richterin im BVG berufen. Dies hat sich zwischenzeitlich geändert, denn aktuell sind 7 Bundesverfassungsrichterinnen im Amt. 

Über eine Treppe gelangten wir in den bestuhlten Presseraum. Hier gehen wichtige Mitteilunge über Verfahren an die Öffentlichkeit, wie zum Beispiel an Fernsehen, Zeitungen   und Radio. In drei Kurzfilmen wurden wir über die Geschichte, Organisation und einschneidende Entscheidungen des Gerichtes genauer informiert.

Endlich war es nun soweit und wir durften den schon aus dem Fernsehen bekannten Sitzungssaal des Bundesverfassungsgerichts betreten. Hier finden die mündlichen Verhandlungen und Urteilsverkündungen statt. Die Sitzungen dort sind öffentlich und können nach vorheriger Anmeldung von interessierten Bürgerinnen und Bürgern besucht werden. Dieser schlichte und doch ehrwürdige Saal beeindruckte uns sehr. Herr Gorius erklärte uns den Verlauf der Verfahren, die durchschnittlich zwei Jahre bis zur Urteilsverkündung andauern können. So gehen im Schnitt 6000 Verfahren pro Jahr im BVG ein, über die 16 Richterinnen und Richter mit den auffallenden scharlachroten Roben, die in   zwei Senaten mit jeweils 8 Richtern tätig sind, ihr Urteil sprechen.   Nun konnten wir unsere schon im Unterricht vorbereiteten Fragen an den Volljuristen stellen, die er unserer Klasse detailliert beantwortete.

Schließlich machten wir uns auf den Weg zum Plenum, das mit 16 Mitgliedern des Gerichts seinen Sitz im Erdgeschoss hat. In diesem Raum wird überwiegend die Geschäftsverteilung zwischen den Senaten geregelt und über den Haushaltsplan des Bundesverfassungsgerichts beraten.
Zuletzt durften wir die große Bibliothek mit Museum besuchen, in dem die Geschichte des BVG dargestellt wird.

Dieser interessante Ausflug trug wesentlich dazu bei, den Unterrichtsstoff vor Ort anschaulich mit zu erleben und Neues zu erlernen. Erst durch die umfangreiche und sehenswerte Führung durch den Gebäudekomplex wurde uns bewusst, welche großen Aufgaben dieses Gericht in der Bundesrepublik Deutschland hat.
 
Jetzt betrachten wir Schüler/innen das Bundesverfassungsgericht mit anderen Augen, wenn wir zukünftig an der riesigen Gebäudegruppe beim Karlsruher Schloss vorbeilaufen, in dem die Wächter der Grundrechte arbeiten!

(Jule Karl, Kl. 10c)

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