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Ubstädter Schüler zu Besuch in Csolnok

Riesenrad Budapest Eye
Riesenrad Budapest Eye
07.05.2018

Eine liebgewordene Tradition führten Schüler des Alfred-Delp-Schulzentrums Ubstadt in den vergangenen Tagen fort: 

Im Rahmen der Gemeindepartnerschaft zwischen Ubstadt und Csolnok pflegen auch die Schulen einen regelmäßigen Austausch. 

Dieses Jahr waren die Ubstädter an der Reihe, die Reise zu den Freunden anzutreten. Gemeinsam mit den Lehrkräften Martina Fellhauer, Marlies Gutermann und Markus Lichter starteten am späten Sonntagabend 16 Sechst- und Siebtklässler mit dem Bus in Richtung Ungarn. Nach über 13stündiger Fahrt war endlich das Ziel erreicht. Die Csolnoker Schüler standen schon mit Wimpeln zur Begrüßung bereit. Beim anschließenden Mittagessen konnten sich Gastgeber und Gäste bereits ein wenig „beschnuppern“, bevor es dann zum Kofferauspacken in die Familien ging. Viel Zeit zum Kennenlernen blieb nicht, denn mit dem Besuch des Bergmann-museums Csolnok wartete bereits der erste Programmpunkt vor Ort. Ein ehemaliger Bergmann führte die Ubstädter Kinder in die Besonderheiten des Csolnoker Braunkohleabbaus ein. Beim anschließenden Grillen von Würstchen und Speck kam man sich ein wenig näher, bevor der Heimweg angetreten wurde und alle müde ins Bett fielen. 

Der nächste Tag begann mit einem Besuch in der Schule, wobei Kinder und Lehrkräfte den Unterricht in verschiedenen Klassen besuchen durften. Erstaunt registrierten die Ubstädter, wie diszipliniert die ungarischen Schüler im Allgemeinen waren. Ein Besuch bei der Bürgermeisterin schloss sich an. Hier konnten die Deutschen zeigen, was sie sich bei der Führung im Bergmannmuseum gemerkt hatten. Neue Aufträge gab es anschließend im Heimatmuseum, in dem uns Agathe mit viel Herz und Engagement alte Gerätschaften und die dazu gehörenden Begriffe näherbrachte. Nach einem reichhaltigen Mittagessen fuhren Gäste und Gastgeber in die ehemalige Hauptstadt Estergom zur weltberühmten Basilika. In gemischten Gruppen mussten unterschiedliche Aufgaben rund um das Kirchengebäude gelöst werden. Zum Abschluss stiegen fast alle die rund 400 Stufen zur Kuppel empor, wo sie mit einem grandiosen Ausblick auf die Umgebung belohnt wurden. Zur Belohnung für die Mühen gab es ein Eis in der Stadt, ehe der Bus die ganze Gruppe nach Csolnok zurück brachte. Nach dem Abendessen in den Familien ging es zu einer Nachtwanderung, die es durchaus in sich hatte. Der Eine oder die Andere aus Ubstadt stöhnte ein wenig über die sportliche Herausforderung, aber schließlich kamen alle heil und unverletzt am Ziel an. 

Wer am nächsten Tag unter Muskelkater litt, konnte dem im Kletterpark in Tatabánya entgegenwirken. An verschiedenen Stationen konnten ungarische und deutsche Schüler ihren Mut und ihre Geschicklichkeit erproben. Zum Mittagessen ging es mit dem Bus weiter nach Dunaalmás, wo die Kinder nach einer Stärkung in die Geheimnisse der Strudelteigherstellung eingeweiht wurden. Gemeinsam bereiteten sie verschiedene Sorten Strudel zu, die nach einer Zeit des Wartens und Backens mit Genuss verzehrt wurden. Zwischendurch gab es noch Gelegenheit, am Donauufer zu verweilen. Den Abend verbrachten alle mit ihren gastgebenden Familien. 

Einen erneuten Höhepunkt bot der letzte Tag in Ungarn. Schon sehr früh ging es mit dem Bus los nach Budapest. Die Stadtführerin Monika fuhr mit und stimmte die Gruppe unterwegs auf die Sehenswürdigkeiten in der Hauptstadt ein. Bei einer Führung im Parlamentsgebäude konnten wunderschön gestaltete historische Räumlichkeiten und der Sitzungssaal bewundert werden. Sehr beeindruckt waren alle von der gut bewachten Krone mit dem schiefen Kreuz. An die Parlamentsbesichtigung schloss sich eine Stadttour zu Fuß an, die beim bekannten Riesenrad Budapest Eye endete. Natürlich durfte eine Fahrt damit nicht fehlen. Von oben konnte man weite Teile der Hauptstadt überblicken. Mit der U-Bahn ging es anschließend weiter zu einem großen Einkaufszentrum, wo Gelegenheit zum Essen und zum Souvenirkauf bestand. Der letzte Abend wurde mit einem Pizzaessen in der Schule beschlossen. Es gab Preise für die Bewältigung der Aufgaben in Estergom und im Heimatmuseum und sogar die Bürgermeisterin schaute vor einer Sitzung noch kurz vorbei. Im Namen der deutschen Gruppe dankte Frau Gutermann den Gastgebern für die herzliche Aufnahme, die Gastfreundschaft und ein wunderbares, abwechslungsreiches Programm. 

Die Csolnoker versprachen, im nächsten Jahr auf jeden Fall nach Ubstadt zu kommen. 

Als der Bus am nächsten Morgen in Richtung Heimat startete, flossen sogar Abschiedstränen. Der oder die Eine oder Andere wäre gerne noch ein paar Tage in Csolnok geblieben. Dennoch freuten sich alle darüber, nach einer staufreien Rückfahrt gut und wohlbehalten in Ubstadt anzukommen. Dank neuer Medien bleiben die Kontakte zwischen Ungarn und Deutschen wohl lebendig, was schon auf der Rückreise erkennbar wurde. 

Sicherlich hat dieser Besuch den Schülern beider Länder neue Einblicke gewährt und hoffentlich Verständnis für Verschiedenheiten in den Kulturen geweckt. Es wurden viele Kontakte geknüpft und einige Freundschaften entstanden. In diesem Sinne bildete der Besuch einen kleinen Baustein zur Völkerverständigung in Europa. 

Marlies Gutermann

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